2015
140 (4/2015)
Weihnachten 2015 unter dem Stern der Kontingenz
Eine Forderung der ökonomischen Bildung lautet, Themen multiperspektivisch zu behandeln und unterschiedliche, divergierende Interessen aufzudecken. Barbara Kolm vom Hayek Institut (Slogan: „Free markets, free poeple“) und Markus Marterbauer von der Arbeiterkammer Wien (Slogan: „Gerechtigkeit muss sein“) diskutieren miteinander über die Verteilung von Einkommen und Vermögen in Österreich sowie über ausgewählte Aspekte der Wirtschaftspolitik. Die diesbezüglichen Themenbereiche werden anhand von aktuellen Fakten, Strukturen und Entwicklungen von einschlägigen Institutionen durch Gesprächsleiter Christian Fridrich (Pädagogische Hochschule Wien) als Gesprächsimpulse eingebracht.
Reinhold Hedtke: Sozioökonomische Bildung als Innovation durch Tradition (S. 18-38)
Der Beitrag beschreibt den sozioökonomischen Ansatz im Feld der Wirtschaftsdidaktik. Er stellt die Konzeption sozioökonomischer Bildung vor, definiert ihr Verhältnis zu den Bezugswissenschaften und erläutert ihre Prinzipien. Darüber hinaus analysiert er die Kontroversen um die Gestaltung und Institutionalisierung ökonomischer Bildung. Schließlich skizziert er die bildungstheoretische Begründung sozioökonomischer Bildung.
Johannes Lindner: Entrepreneurship Education für Jugendliche (S. 39-49)
Entrepreneure halten Wirtschaft und Gesellschaft mit der Umsetzung neuer Ideen in Schwung. Entrepreneurship Kompetenzen entstehen nicht erst im Berufsleben, sondern entwickeln sich bereits in früheren Phasen der Sozialisation. Der Entrepreneurship Education kommt eine auslösende und prozessverstärkende Position zu. Der Artikel gibt einen Überblick über verschiedene Ansätze der Entrepreneurship Education, insbesondere für Jugendliche, wobei ein Schwerpunkt auf dem Ansatz Entrepreneurial Challenge based Learning (Entrepreneurship Lernen durch Herausforderungen) liegt.
Im Zuge der Durchführung eines Mystery werden in einer kleinen Lerngruppe ungeordnete Informationen strukturiert und eine gestellte Leitfrage beantwortet. Zahlreiche nicht eindeutig zu beantwortende aktuelle sozioökonomische Fragestellungen lassen sich so unter Berücksichtigung von Multiperspektivität, Vorwissen, metakognitivem Lernen und Motivation in einem aktivierenden sozialen Kontext sowie in einer problemorientierten Lernumgebung ergebnisoffen und leistungsdifferenziert bearbeiten. Neben der Diskussion konstituierender didaktischer Aspekte sowie Darstellung der unterrichtspraktischen Umsetzungsoptionen wird ein von Autor erstelltes Mystery über Flüchtlinge und bitteren Orangensaft präsentiert.
Dieser Beitrag stellt eine Unterrichtseinheit vor, in der ökonomische Themen mit dem didaktischen Konzept handlungsorientierten Unterrichts verbunden werden. Basis dafür ist die Annahme, dass wirtschaftliche Kompetenzen Jugendlicher im Unterricht nur durch eine Verknüpfung von Handlungsorientierung und Wirtschaftskunde herausgebildet werden können. Veranschaulicht wird diese Verknüpfung durch eine Planungshilfe und ein praktisches Unterrichtsbeispiel zum Thema „Kommunikation im Job“.
Im ersten Teil des Beitrags werden die für die weiteren Ausführungen bedeutsamen Aspekte von Globalem Lernen sowie ökonomischer Bildung diskutiert. Weiters werden der Conceptual Change-Ansatz und der klassische Frontalunterricht kurz vorgestellt, anhand derer ein konkretes Unterrichtsbeispiel in diesen beiden Unterrichtsdesigns entwickelt wird. Zentrale Frage ist dabei, ob der Conceptual Change-Ansatz langfristig bessere Ergebnisse bei Jugendlichen der 8. Schulstufe im Hinblick auf Wissenszuwachs aufweist, als das Unterrichtsdesign „geschlossen“. Eine weitere Fragstellung der empirischen Untersuchung war, inwieweit ein mit Conceptual Change-Strategie geführter Unterricht einerseits Einfluss auf das langzeitige Erinnerungsvermögen von Schülerinnen und Schülern hat und andererseits von den Lernenden in Bezug auf ihre Lernfreude präferiert wird.
139 (3/2015)
Editorial - Spezialausgabe anlässlich des Deutschen Kongresses für Geographie 2015 (S. 1-2)
Im Kontext des Globalen Wandels ist es die Aufgabe (nicht nur) des Geographie- (und Wirtschaftskunde)-unterrichts, Kompetenzen zu fördern, die Jugendliche zum Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts befähigen. „k.i.d.Z.21 – kompetent in die Zukunft“ rückt dafür im Rahmen einer Forschungs-Bildungs-Kooperation den Globalen Klimawandel mit all seinen Facetten in den Fokus der Betrachtung. Die Verknüpfung inter- und transdisziplinärer Herangehensweisen mit der Theorie des moderaten Konstruktivismus formiert das theoretische Grundgerüst für die praktische Ausgestaltung des Settings. Im vorliegenden Artikel werden fachwissenschaftliche und fachdidaktische Grundlagen dargestellt und die praktische Umsetzung des Projekts skizziert.
Im Kontext des Globalen Wandels ist es die Aufgabe (nicht nur) des Geographie- (und Wirtschaftskunde)-unterrichts, Kompetenzen zu fördern, die Jugendliche zum Umgang mit den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts befähigen. „k.i.d.Z.21 – kompetent in die Zukunft“ rückt dafür im Rahmen einer Forschungs-Bildungs-Kooperation den Globalen Klimawandel mit all seinen Facetten in den Fokus der Betrachtung. Die Verknüpfung inter- und transdisziplinärer Herangehensweisen mit der Theorie des moderaten Konstruktivismus formiert das theoretische Grundgerüst für die praktische Ausgestaltung des Settings. Im vorliegenden Artikel werden fachwissenschaftliche und fachdidaktische Grundlagen dargestellt und die praktische Umsetzung des Projekts skizziert.
Eva Nöthen & Antje Schlottmann: „Stadt in den Blick genommen“ – Ansätze zur Differenzierung beim Erwerb kritisch-reflexiver visueller Kompetenz (S. 32-41)Materielle wie mentale Bilder bestimmen die Begegnung mit der Welt und sind für die Konstitution und die Durchdringung geographischer Sachverhalte von entscheidender Bedeutung. Ihnen visuell kompetent zu begegnen stellt, einen zentralen Bildungsauftrag des Geographieunterrichts dar. Dieser Beitrag führt zunächst in das Konzept kritisch-reflexiver visueller Kompetenz ein, um dann am Beispiel von Realbegegnung, Fotografie und Vorstellungsbild drei Wege aufzuzeigen, wie ein Erwerb im Unterricht differenzierend gefördert werden kann.
Dieser Unterrichtsvorschlag soll die Entwicklung der Krise in Spanien aus unterschiedlichen Perspektiven erfassbar und verständlich machen. Welche Personengruppen sind vom Immobilienboom betroffen oder haben davon profitiert? Unser Unterrichtsvorschlag bietet einen kognitiven Zugang anhand eines zu erstellenden Wirkungsgefüges sowie einen zweiten, mehrperspektivischen Zugang zum Inhalt auf der Basis der Methode Lebensliniendiagramm. Die Unterrichtsplanung ist dargestellt auf Basis der Themenzentrierten Interaktion (TZI).
Gerhard Karl Lieb: Turracher Höhe – physische Geographie und touristische Nutzung (S. 54-64)
Ein Ausschnitt der Freytag & Berndt Wanderkarte 1:50 000, Blatt 222, der die Turracher Höhe in den Gurktaler Alpen zeigt, wird aus geographisch-wirtschaftlicher Sicht erläutert. Der Schwerpunkt liegt auf physisch-geographischen Aspekten wie etwa der glazialen Morphogenese und auf der Entwicklung des Tourismus. Weiters werden Möglichkeiten zur Verwendung der Karte im GW-Unterricht aufgezeigt.
Anna Oberrauch & Christian Fridrich: Buchbesprechungen (S. 68-71)
HGD SYMPOSIUM 2016 – Salzburg, 5.–8.7.2016 - First Call for Papers (S. 72-73)