Die Redaktion: The Day after: Geographiedidaktik nach der Kompetenzorientierung (S. 1-4)
Der Artikel zeigt eine Möglichkeit eines kritischen Umgangs mit der Kompetenzorientierung auf. Es wird gefragt, wie trotz Standardisierung die Stellung des Fachlichen und der Schülerin / des Schülers gestärkt werden kann. Zunächst verdeutlichen wir, dass die als Lösung propagierte Individualisierung paradoxerweise die / den Lernende/n zu einem Homo vacuus, einem leeren Menschen, formt. Wir fordern stattdessen, den Menschen als Homo dialogicus zu verstehen und eine echte Beziehung zum Unterrichtsgegenstand und zwischen Lehrperson und Schüler/innen zu fördern.
(Kategorie: Fachdidaktik)
Inga Gryl: Alles neu – innovativ durch Geographie- und GW-Unterricht? (S. 16-27)
Die Fähigkeit, Innovationen hervorzubringen, ist essentiell für eine mündige Teilhabe an der Gestaltung von Gesellschaft. Dieser Beitrag möchte die normativen Hintergründe der unterrichtlichen Förderung einer derartigen Fähigkeit legitimieren und zugleich aufzeigen, dass Geographie- bzw. GW-Unterricht einen Beitrag zu dieser zu leisten vermag. Hierfür erfolgen ein kurzer Überblick zu bestehenden methodischen Ansätzen im Fach Geographie sowie eine weitere Überprüfung der Tauglichkeit und Passung wirtschaftswissenschaftlicher Innovationskonzepte.
(Kategorie: Fachdidaktik)
Räume und Raumbedeutungen sind weder eindeutig noch vorbestimmt; stattdessen unterliegen sie einem komplexen Aushandlungsprozess, indem sie sozial konstruiert werden. In der heutigen pluralen Gesellschaft ist dieser Prozess von Sprachenvielfalt geprägt. Der vorliegende Beitrag verbindet theoretische (Didaktik-) Ansätze zur räumlichen Bildung, welche als Hauptaufgabe des Schulfaches Geographie verstanden wird, mit Ansätzen integrativer Mehrsprachigkeit. Diese werden anschließend zusammengeführt, sodass ein Modell zur Förderung eines mehrsprachig sensiblen Geographieunterrichts entwickelt wird. Die Verfolgung dieses komplexen Ansatzes hat zum Ziel, dass einerseits die (sprachlich) heterogene Lebenswelt der Schüler/innen im Unterricht des 21. Jahrhunderts akzeptiert und als Potenzial wertgeschätzt wird, und andererseits der fachliche Lernzuwachs ansteigt, da eine größere Vielfalt an sprachlich und kulturell bedingten Konzepten im Unterricht, beispielsweise zum Thema „Lage der Kontinente“, vereint werden.
(Kategorie: Fachdidaktik)
Mit diesem Beitrag versucht der Autor eine vorsichtige Annäherung an die Frage, ob eine Anlehnung an Bildung für Alpine Sicherheit als kreativer Gegenentwurf für die Zeit nach dem Kompetenzhype dienlich sein könnte. Unglücke am Berg sind heute wohl dokumentiert, Ursachen und Wirkungen gut untersucht. Neben einem geringen Prozentsatz an Materialfehlern ist es zumeist der Faktor Mensch, der über Chancen und Risiken von Aktivitäten im Gebirge bestimmt. In der Alpinen Sicherheitslehre werden deshalb neben den naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen zunehmend diejenigen Prozesse und Gefahrenmuster geschult, bei denen der Mensch eine besondere Rolle spielt. Höchstes Ziel ist dabei die Steigerung von Erlebnissen und individuellen Lernerfolgen am Berg bei gleichzeitiger Beherrschbarkeit alpiner Risiken. Glück statt Unglück. Eine Perspektive für „Schule neu“?
(Kategorie: Fachdidaktik)
Es ist besser, mehrere Orientierungspunkte bei der Gestaltung von Unterricht zu wählen: Themenzentrierte Interaktion (TZI) macht es möglich, Inhalte so unterrichtlich anzubieten, dass alle ihren persönlich bedeutsamen Zugang finden und sich dabei im Austausch mit den anderen weiterentwickeln können. Kritische Geographiedidaktik bietet Orientierung bei der Fokussierung von Inhalten. Die Auswahl der Inhalte kann sich an der Notwenigkeit der friedlichen Konstruktion einer Solidarischen Postwachstumsgesellschaft orientieren.
(Kategorie: Fachdidaktik)